Steve Jobs

1955 - 2011

WAS MACHT HEUTE «WIRTSCHAFT»?

Für den Philosophen Michel Foucault gibt es weder Wirtschaft noch Politik. Ein dickes Stück so etwas zu behaupten, oder nicht? Wo doch Kräfte beider unser Leben gewaltig dominieren. Es gebe sie nicht einmal als Illusion oder Ideologie, setzt er noch einen drauf.

Natürlich existieren sie, und das in Form von konkreten Akteuren, die vor keiner Entwicklung halt machen. Wie das geschieht, zeigen mehr als je zuvor die heutigen Realitäten, und dies derzeit mit einem Speed ohnegleichen. Die Geschwindigkeit lag eine Zeitlang fast bei derjenigen des Lichts. Dies schuf eine besondere ansteckende Faszination. Legendär sind jedenfalls die riesigen Menschenmengen vor den Toren zu den neues-ten iPhones. Was machte Wirtschaft, was lief da ab?

Am besten wäre es, wenn man Steve Jobs noch fragen könnte. Aber er ist nicht mehr – gestorben 2011. Und doch lebt er. Seine Hinterlassen-schaft ist überwältigend. Er hat Wirtschaft gemacht, nicht nur Handel mit Algorithmen, Suchmaschinen und Freiflächen betrieben. Er produzierte, was er verkaufte und nicht umgekehrt. Nomen est omen – der Name sagt etwas über die Person, die ihn trägt. So schuf er Jobs. Er tat dies, indem er Reichweite suchte; je mehr Kontakte zu seiner Kundschaft, umso besser für das Geschäft. Andere taten es ihm gleich, Zuckerberg überholte ihn diesbezüglich, Google wohl auch.

So ist Wirtschaft heute nicht mehr, was einmal Karl Marx als unvermeidliche Verelendung vorauszusagen meinte. Nicht Arbeit wird abgeschafft, dafür zukunftsweisende Geräte produziert, die zwar einiges abfordern, die Menschen aber auch entlasten.

Steve Jobs setzte Standards; sie liegen im unermüdlichen Kampf um Innovationen und um stets neue Reichweiten. Engführungen konnten seine Sache nicht gewesen sein.