Peter F. Drucker

1909 - 2005

MANAGEMENT – NICHT OHNE DRUCKER?

Die Betriebswirtschaftslehre liefert heute ein umfangreiches Feld von Theorien mitsamt praktischen Werkzeugen, mit denen sich gewichtige unternehmerische Entscheidungen herleiten und begründen lassen. Aber nicht nur, denn es gibt auch eine durch und durch auf empirische Evidenz angelegte betriebswirtschaftliche Forschung.

Ob Forschung oder Analysetools, beide gründen sie in Problemlösungen von Ausnahmekönnern, die neue Standards setzen und so bisheriges Wissen über den Haufen werfen. Zu diesen Überständern zählt unzweifelhaft Peter Drucker. Wissenschaftlich ebenso wie praktisch tätig und obendrein auch kosmopolitisch geprägt, vereinigte er Sein und Sollen des Managements in sich. Ist er darum für die Betriebswirtschaft das, was Einstein für die Physik bedeutet?

Mit „The Concept of Corporation“ und „The Practice of Management“ setzte Peter Drucker jedenfalls neue Massstäbe und schuf bleibende theoretische Grundlagen. Und dies in der Auseinandersetzung mit anderen klugen Köpfen, aber vor allem mit General Motors, die ihn zuerst holten, später aber frostig auf Veröffentlichungen reagierten. Weitere Werke lieferten neue Einsichten und daraus entstand auch eine neue Disziplin, die Managementlehre. Strategisch ausgerichtet, verwies Drucker auf die den Managern durch die Umwelt gesetzten Grenzen. Diese lesen sich äusserlich sehr oft wie Bündel verführerischer Möglichkeiten. Ihnen unterliegen all jene, die ihrer Kundschaft alles Wünschenswerte ermöglichen wollen. Was aber, wenn dazu noch die Umstände dagegen stehen? Dann sollen eben erst die Umstände selbst geändert werden. Um aber nicht neue Verführungen zu schaffen, blieb Drucker ganz und gar rational. Seine Losung lautete: setze Ziele und finde die richtigen Mittel dazu und sei dir bewusst, wie komplex die eigene Organisation und die Umwelt sein können.