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*1953
Ein Aufstand der Praxis scheint in Anmarsch, die sich gegen die Theorie zur Wehr setzen will. Auslöser sind die amerikanischen Wahlen, die für gewöhnlich ihre Schatten überall hin werfen. Was bis vor kurzem klar schien, soll offenbar nicht mehr gelten. Gerät da die Theorie unter die Räder, sie, die sich nur mit Worten und Überzeugungen in Szene setzen kann? Versinkt die Ökonomie nicht in einem Hüst und Hott einer beliebigen politischen Praxis? Was aber ist gemeint und was kündigt sich an?
Nichts mehr und nichts weniger als ein Zurück im Bereich des Freihandelns ist im Spiel. Wo doch der freie Handel mit Waren und Dienstleistungen im Denken und Handeln verankert schien. Was meinen deshalb Ökonomen vom Schlage eines Paul Krugman? Der renommierte Wissenschaftler und Nobelpreisträger hat sich mit seinen Theorien weit aus dem Fenster gelehnt. Und er versorgt seine Kreise mit teils spannenden, teils verblüffenden Ansichten, die er für gewöhnlich in der New York Times veröffentlicht. Seine Anziehungskraft scheint ungebrochen, gibt es für ganz Interessierte sogar eine so genannte inoffizielle Website dieses Mannes.
Ob offiziell oder nicht, Krugman könnte angesichts der sich anbahnenden Absagen an den Freihandel zu einem Gegenpool zur amerikanischen Regierung werden. Freihandel über allem scheint seine Losung zu sein. Dicke Lehrbücher bestätigen die Vorteile des freien Verkehrs mit Waren und Dienstleistungen.
Doch nicht alles deutet auf ein sattes Gegenüber. Nicht alles was unter Freihandel segelt, ist es auch schon. Das amerikanische Kongressbüro hat unlängst Vor- und Nachteile einzelner solcher Abkommen analysiert und ist dabei auch auf Unbekömmliches gekommen. So ist auch für Krugman nicht alles paletti, zumal er ganz nach Keynes sicher für offenbar unabdingliche Infrastrukturen eintritt – Ausgaben sind keine Sünde. Und obendrein definierte er auch eine neue politische Geografie, die den freien Handel sozusagen von unten her wirken, d.h. von den Regionen her beeinflussen soll.