1856 - 1943
Es gibt Lebensläufe und Lebensläufe. Die einen sagen fast nichts aus, während andere eine Abfolge faszinierender Geschichten enthalten. Dabei reflektieren doch beide nur die jeweiligen Umstände und das eigene Bestreben – wenn auch in unterschiedlicher Mischung. Wo sich beide Treiber sozusagen in die Hände arbeiten, tut sich meist ein so genannt günstiges Zeitfenster auf. Dann ist Realisierung von Projekten, ja sogar von Träumen angesagt. Doch nicht allen Tüchtigen winkt solches Glück: Wie viele an sich zupackende Persönlichkeiten scheitern, weil sie ihrer Zeit entweder voraus sind oder ihr hinter herzuhinken!
Wo ordnen wir Tesla ein? Aber das ist doch das Auto, das gewissermassen der Zukunft vorausfahren will. Der Name ist geliehen, von einem, der das besagte Zeitfenster verfehlte: Nikola Tesla (1856-1943). Auf dem Balkan geboren, war er je nach Lesart Erfinder, Physiker oder Elektroingenieur oder alles in einem und obendrein auch noch Unternehmer. Seine Gedanken und Erfindungen eilten seiner Zeit voraus und kreisten um die elektrische Energie, insbesondere um die drahtlose Übertragung. Was er produzierte, machte ihn zwar bekannt und sogar berühmt, aber letztlich blieben die Erfolge aus. Und schlimmer noch: nach seinem Tod schien er der Vergessenheit anheimzufallen.
Doch Teslas Gedankenwelt versank nicht einfach, zu viel innovatives Potenzial enthielt sie offenbar, so dass unternehmerisches Feingespür sie wieder entdeckte. So tauchte Tesla eine ganze Generation später wieder auf – diesmal aber als Fortbewegungsmittel – seinen Vorstellungen entsprechend, aber gepaart mit heutigen Zukunftsaussichten. Teslas Geschichte gehört zur Welt gelungener oder verkannter und vermeintlicher Innovationen. Innovationen sind immer gefragt, aber keine Selbstläufer zum Erfolg, Im Gegenteil, wer Erfolge einheimsen kann, muss auf seinem Weg sicher Misserfolge verarbeiten. Da braucht es Kraft und Verstand, damit umzugehen und wieder aufzustehen.