Josef A. Schumpeter

1883 - 1950

WER SCHLÄGT DEN MARKT?

Wer kennt nicht das Wort von der schöpferischen Zerstörung, das Joseph Schumpeter in seinem Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokra- tie“ prägte! Hundert und tausendfach zitiert, verknüpfte er diesen Prozess der Ablösung des Alten durch Neues mit der Frage, ob denn der Kapi- talismus weiterleben könne angesichts einer stark monopolistischen Wirklichkeit. Die Ausschaltung der Konkurrenz dominiere zulasten von ech- tem Wettbewerb. Dabei brauche es doch einen Antrieb, und der heisse Veränderung. Die Veränderung halte die wirtschaftliche Maschinerie in Gang. Preiskonkurrenz und nicht weniger Qualitätswettbewerb bewegen den Zerstörungsprozess.

Wer aber meint, heute würden Neuerungen gleichsam wie durch Butter im Wettbewerb eingeführt, täuscht sich gewaltig. Es gibt nur wenige Beispiele wie die Postkutschen, die fast auf einen Schlag das Feld räumten. Einmal errungene Positionen werden im Gegenteil hartnäckig vertei- digt, und monopolistische Praktiken werden immer wieder munter verteidigt. Für Schumpeter liegt es deshalb an den Regierungen, wenn sie um Stimmen kämpfen, der Wählerschaft das richtige Angebot zu machen. Aber ein solches kann sogar vom Kapitalismus wegführen, was dokumen- tiert, wie notwendig es ist, die unaufhaltsamen Veränderungen richtig anzugehen und nicht im Bisherigen zu erstarren.

Wie geht jetzt die Betriebswirtschaft mit solchen polit-ökonomischen Analysen um? Auf die Seite stellen kann sie deren Ergebnisse nicht, folgt sie ihnen aber auch? Als Lehre von der Unternehmung kann sie Konzepte erarbeiten und empirische Beweise liefern, wie sich Unternehmen in verschiedenen Marktverhältnissen verhalten. Da zeigt die Unternehmensdemografie allerdings kein überaus günstiges Bild. Der Markt sei kaum zu schlagen, so lautet das Verdikt. In the long run, markets always win, so Foster und Kaplan, als sie die Annahme der kontinuierlichen Entwicklung der Realität der Diskontinuitäten gegenüberstellten und für ein „divergent thinking“ plädierten.

Dass wir diese Realitäten am eigenen Leib spüren, zeigt sich an den ständigen Neuerungen, die stattfinden, ob wir sie gerne haben oder nicht. Don’t fight the problem, so lehren uns die Angelsachsen. Stelle Dich diesen vielmehr. Das ist auch unsere Losung. Wir als SMP sind wie wenige ausgewiesene Spezialisten für die Bewältigung von unternehmerischen Veränderungen. Wir wissen dabei um die Wichtigkeit der führenden Schichten in den Unternehmen. Ihnen wollen wir uns annehmen, damit sie in den verschiedenen Prozessen, wo tatsächlich schöpferische Zerstö- rung geschieht, sicher die Segel setzen