John F. Nash

1928 - 2015

SIND KONFLIKTE UNABÄNDERLICH?

Unbestritten ist in Theorie und Praxis, dass echtes Wachstum auf Ungleichgewichten beruht. Firmen oder Firmengruppen ziehen Vorteile aus eigenen Erfindungen oder in dem sie besondere Umstände nutzen. Diese können zumindest, wenn nicht mehr, monopolistische Vorteile am Markt verschaffen. Und vielfach steht man dann inmitten von Konflikten um Marktanteile?

Sind Konflikte unabänderlich? Man könnte es meinen, wenn nicht ein Mann, dessen Beautiful Mind, uns auch eine andere Seite öffnet. Im gleichnamigen biografischen Film handelt John F. Nash als ein Mann, der sich in der schönen und heilen Welt wähnte und höchst nützliche Erkenntnisse erarbeitete. Die ganze Tragik fand ihr Ende durch einen Autounfall. Es mögen ihn diese glücklichen Tage dazu verleitet haben, statt einer Konflikt- eine Gleichgewichtstheorie zu entwickeln. Sie segelt unter seinem Namen als Nash Equilibrium und bildet Teil der mathematisch orientierten Spieltheorie. Wessen Strategie einen Gleichgewichtspunkt erreichte, sollte eine Auszahlung erhalten. Nur dies kam in Tat und Wahrheit nur selten vor, und wenn schon nur bei einfachsten Spielanlagen.

Der Verdienst von Nash liegt im Nachweis, dass Spiele mit gemischten Strategien auch mindestens einen solchen Punkt enthalten müssen, ansonsten die Grundlagen zu wünschen übrig lassen. Was ergibt sich daraus? Es öffnet sich eine Vielzahl von kooperativen Spielformen. Denn Kooperation hängt nicht von der Zahl möglicher Konstellationen ab, mögen einige auch als nicht geboten erscheinen.

Daraus ergibt sich Nash’s Ansage: Man koaliere und kooperiere, drehe Runde um Runde bis sich eine Lösung abzeichnet. Sie stellt sich dann ein, wenn jede weitere Runde das Ergebnis für die Teilnehmenden und insgesamt nicht mehr weiter verbessert, sondern nur noch verschlechtert.