Hans Ulrich

1919 - 1997

BETRIEBSWIRTSCHAFT AUS LEIDENSCHAFT

Warum zieht es jährlich Hundertschaften nach St. Gallen? Für die einen liegen die Gründe in überblickbaren Verhältnissen, derweil andere einfach auf BWL setzen, um dabei auch eine gewisse Leidenschaft zu entwickeln. Die Wirtschaft dagegen setzt anders an; sie fragt direkt nach Inhalten und Qualitäten und danach, was unternehmensweit als Grundlage einsetzbar ist. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten – von der gezielten Weiterbildung bis hin zu ganzen Konzepten. Lässt sich aber die Managementlehre in ein umfassendes Gerüst einbinden? In St. Gallen wurde das möglich. Dank Hans Ulrich, dem Vater und dem Erfinder des St. Galler Management-Modells.

Unbestreitbar war Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans Ulrich seiner Zeit voraus. Was er anpackte, das war praxisorientiert und gleichwohl theoretisch fundiert, sprengte jedoch die bisherige BWL zu einem guten Teil – zumindest wurde sie ein Stück weit durcheinandergeschüttelt. Wie hiess es doch: Endlich jemand, der die BWL nach vorne bringt. Viele BWL-Werke mussten seither neu geschrieben werden.

Massgebend ist sein Werk „Die Unternehmung als produktives und soziales System“. Exemplarisch entwickelte er die einem erfolgreichen Unternehmen aufgegebenen gestalterischen Aufgaben. Aber nicht irgendwelche, sondern solche, die in ein Konzept passten. Auf diese Weise machte er sichtbar, auf was es ihm ankam: er suchte und er fand Wege zur analytischen Erfassung der Unternehmen. Er fand sie in der Systemtheorie und Kybernetik. Bei alledem betrieb er BWL nicht nur mit dem Kopf, sondern durchaus auch leidenschaftlich.

Seine wissenschaftliche Tätigkeit erfolgte weitgehend an der Universität St. Gallen. Nebst der Lehre und Forschung hatte er unzählige Unternehmen beraten. Warum folgen wir immer noch seinen Spuren? Ganz einfach; überzeugt vom Gedankengebäude Ulrichs, liefern wir die Probe aufs Exempel, dass Sie erstens eine exzellente Weiterbildung erhalten, vor allem aber, dass Sie zweitens auf wertvolle Unterstützung zur Lösung unternehmerisch und betrieblich gestellter Probleme zählen können. Was will man mehr.