Bertolt Brecht

1898 - 1956

WER NICHT KÄMPFT, DER HAT SCHON VERLOREN

Bertold Brecht ist es, dem wir diesen Sinn des Kämpfens verdanken. Marxistisch orientiert und überzeugter Kriegsgegner, gehörte er zu jenen, die gleich beide Weltkriege erlebten. Das Leben war darum garstig, aber er stellte sich ihm. So beschäftigte er sich nicht nur mit der Schriftstellerei oder dem Theater, sondern engagierte sich, wo er konnte – auch fern seiner Heimat. Und er schuf mit seinem „zuerst der Frass und dann die Moral“ sozusagen ein für die Ewigkeit bestimmtes geflügeltes Wort.

Versteckt sich hinter dem Kämpfen und dem Frass und seiner Moral nicht indirekt eine Botschaft an die Betriebswirtschaft? Wie weit hätte das sogar ein Betriebswirt selber gesagt haben können, ja selber sogar fordern müssen? Sicher keiner mit den weicheren Themen, schon eher jemand aus dem hartem Kern. Was steckt hinter einer solchen Vermutung?

Wohl die Sicherung des eigenen Unternehmens. Ein gut geführtes Unternehmen ist materiell verankert, spürt festen Boden; weiss aber, dass es dabei nicht stehen bleiben kann. Zur materiellen Seite gehört unweigerlich eine normative. Moral im weitesten Sinn betrachtet weist den Weg über das Materielle hinaus und verankert die Firma gleichsam von aussen. Je mehr ihre Bestimmung dabei auch zur Berufung wird, desto entschlossener werden ihre Mitarbeitenden für sie kämpfen.

Richtig verstandene Betriebswirtschaft führt vom normativen zum strategischen und von dort zum operativen Management. Ergibt sich das eine logische aus dem anderen, hat der harte Kern die richtigen Botschaften gesetzt und kann der weichere mehr auf den einzelnen Mitarbeitenden zugehen.